schwein gehabt

ich fahre so gut wie gar nicht mit den öffentlichen verkehrsmitteln. das liegt daran, dass ich mich größtenteils mit dem auto fortbewege. und wenn ich mal nicht in meinen nice wheels unterwegs bin, ist die entfernung meist so kurz, dass ich meinen faulen hintern dann und wann tatsächlich aufs fahrrad schwinge. gestern allerdings war ein besuch tief im westen berlins angesagt: ich musste zur tagung der kreisliga c und d ins haus des fußballs in die humboldtstraße. und weil der verband so dermaßen am arsch von berlin liegt und gerade mit dem auto vom prenzlauer berg aus so richtig scheiße zu erreichen ist, zog ich den luxus des in-die-ringbahn-einsteigen-und-halensee-aussteigen dem elendigen gegurke und der späteren parkplatzsuche vor.
aber mein nur seltenes zurückgreifen auf den öpnv dieser stadt ließ mich richtiggehend aus der übung kommen. so stieg ich in die straßenbahn und erst dort fiel mir ein, dass ich ja einen fahrschein benötigen würde. natürlich hatte ich wieder kein kleingeld (unsere straßenbahnen nehmen seit menschengedenken nur münzen), aber zwei stationen bis zum s-bahnhof würden gehen. und die restliche hinfahrt lief auch alles gut.
auf dem rückweg ließ ich mich von heinz vom ssc süwest ein stück im auto mitnehmen, weil es wie aus kübeln goss. heinz ist toll. leider ist er schon über 40, was ja nicht so schlimm ist, aber er hat frau und kind und das schon seit 20 jahren. tja, da bin ich wohl mal wieder zu spät geboren... aber jedenfalls nahm ich sein angebot, mich zum s-bahnhof schöneberg zu fahren dankend an, ist ja schließlich auch egal, in welche richtung ich mit dem ring heim fahre. vor lauter aufregung wegen des geänderten rückfahrplans vergaß ich erneut, mir einen fahrschein zu holen, was mir natürlich erst in der bahn auffiel. und weil ich so dringend pinkeln musste, haderte ich mit mir, ob ich es riskieren sollte auszusteigen, um mir einen fahrschein zu holen, dafür aber im schlimmsten fall erneute zehn minuten auf die nächste bahn zu warten. sollten sie mich doch erwischen, im zweifel würde ich glück haben. dann fiel mir aber ein, dass man ja mit den leuten aussteigen muss, wenn sie einen erwischen, was meinen weg zum klo auch unnötig verzögern würde. in tempelhof hielt die bahn dann so optimal, dass ich - mit dem abgezählten geld in der hand - zum fahrscheinautomat lief, mir ein ticket holte (die zeit reichte tatsächlich auch zum entwerten) und es auch wieder in die bahn zurückschaffte. und was soll ich sagen - am ostkreuz stiegen kontrolleure ein. so kurz vor dem ziel noch aufgehalten zu werden - das wäre wirklich bitter geworden.