Tuesday, November 27, 2007

revolution des fernsehens

heute war ich zum ersten mal seit bestimmt zweieinhalb jahren wieder mal im kino. der letzte film den ich gesehen habe war schultze gets the blues, eine deutsche produktion, und der war wirklich phantastisch.

auch heute sollte es dann nach langer kino-abstinenz ein deutscher film sein. free rainer - dein fernseher lügt von regisseur hans weingartner, der auch schon die fetten jahre sind vorbei gedreht hat.

bei free rainer geht es um rainer - wie immer großartig gespielt vom anbetungswürdigen moritz bleibtreu, einen saufenden und koksenden fernsehproduzenten, der mit scheiße geld verdient. sein leben ist cool, bis er nach einer durchvögelten nacht völlig zugedröhnt von pegah (elsa sophie gambard) mit voller absicht an einer ampelkreuzung über den haufen gefahren wird.
im krankenhaus begegnen sich die beiden und rainer erfährt, warum pegah solch einen hass gegen ihn hegt: in einer seiner sendungen wurde pegahs geliebter großvater, von beruf schwimmlehrer, des dopings an seinen zöglingen bezichtigt. kurz darauf erhängte er sich.
als rainer dies erfährt, stellt er seinen beruf und das gesamte fernsehen in frage: wie kommen die quoten eigentlich zustande? wie kann es sein, dass 13.000 menschen das fernsehprogramm von 82 millionen bestimmen? sind die leute wirklich so dumm und gucken den mist, mit dem er seine penunzen verdient?
er verlässt seine freundin anna (simone hanselmann), brennt mit pegah durch, verkauft seine schicke wohnung und baut sich mit dem so beschafften geld ein netzwerk auf, mit dem er die tv-qouten manipulieren kann. und plötzlich wird deutschland schlau...

es ist wirklich ein netter film, auch die idee ist gut - gerade in einer zeit, in der nun wirklich jeder das gefühl hat, vor der glotze komplett zu verblöden. leider wurde die rolle der pegah so gestaltet, dass elsa sophie gambard ein trotziges revoluzzer-schlaumeier-mädel spielen muss, die alles hinschmeißt, wenn rainer nicht nach ihrer pfeife tanzt. der versuch, rainers wandel durch das zusammentreffen mit ihr emotional zu begründen, ist meiner meinung nach kläglich gescheitert. in der ganzen männergruppe, die sich bis zur mitte des films zusammenfindet, wirkt sie wie ein fremdkörper. und selbstverständlich verliebt sich der am ende ex-kokser rainer auch noch in die dämliche kuh und alles ist friede-freude-eierkuchen.

nix gegen frauen, ich bin ja selbst eine, aber mit einem mann in der rolle des rächers und späteren auslöser des sinneswandels, wäre der film weitaus besser gewesen. aber da heutzutage wohl kein film - und fließt noch so viel blut - ohne eine liebesgeschichte auskommt (so dämlich und überflüssig und durchschaubar sie auch sein mag), ist es müßig, sich darüber aufzuregen.

trotzdem war es ein netter abend und mir bleibt die erkenntnis, dass kino durchaus auch einmal im jahr drin sein könnte...

1 Comments:

Blogger Unknown said...

Was hast du bloß gegen die weibliche Hauptrolle? ;-)

11:09 PM

 

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