why luton?

das frage ich mich auch gerade. es war die billigste lösung, ohne einen tag in liverpool verschenken zu müssen. einige hatten mich gewarnt, ich solle bloß nicht hierher fliegen, weil es hier recht hässlich sei, aber ich hatte nicht hören wollen. wie so oft.
und was soll ich sagen? sie hatten recht. der stadtkern lutons besteht aus einer einzigen shopping mall, dem ardenale centre. nun gut, wem es gefällt. ich wohne hier im thistle hotel in einem einzelzimmer im neunten stock für ₤40 die nacht ohne frühstück. das hotel ist aber ganz okay, die menschen an der rezeption auch, nur komme ich mir hier reichlich verloren vor. es scheint mir, als würde jeder sehen, dass ich nicht hierher und schon gar nicht aus england komme. das letzte mal hatte ich dieses gefühl, als ich nach berlin gezogen bin und gedacht habe, alle sehen mir an, dass ich ein landei bin.
und nachdem ich mir eben zugang zum internet verschafft habe, dachte ich wirklich ich sei original mitten am set zu den dreharbeiten von einem von nick loves filmen gelandet: in der hotellobby versammelte sich eine hochzeitsgesellschaft mit laut lachenden und sehr schick gekleideten männern und frauen in knappen, festlichen kleidchen, die geschäftig vor sich hinplapperten. ich muss wohl nicht erwähnen, dass alle kerle ein glas bier in der hand hielten. im film wirkt das immer so nett, hier habe ich gedacht, ich müsste im erdboden versinken. ist vielleicht ein bisschen wie als fremder in meinem geburtsort zu übernachten und dort so etwas zu erleben.
ich bin froh wenn ich morgen nach liverpool fahre, dort sind hoffentlich mehr touristen und dort falle ich dann wahrscheinlich auch nicht so sehr auf. und in der jugendherberge schon gar nicht. jetzt heißt es nur den abend herumzubringen. so ganz ohne fernseher.
und jon meldet sich natürlich nicht.